Sprach- & Schlucktherapie
Mauritius Therapieklinik
Interdisziplinäre Sprachtherapie für individuelle Bedürfnisse
Unser Team besteht aus Experten verschiedener sprachtherapeutischer Fachrichtungen wie Klinischer Linguistik, Sprachheilpädagogik und Logopädie. Gemeinsam widmen wir uns einem breiten Spektrum an Sprach- und Sprechstörungen, darunter Aphasie, nicht-aphasische zentrale Sprachstörungen, Sprechapraxien, Dysarthrien und Dysphagien (Schluckstörungen).
Sowohl für die Neuropädiatrie als auch für die Neurologie entwickeln wir spezifische, individuell angepasste Behandlungskonzepte. Diese basieren auf modernen diagnostischen Verfahren und sind gezielt auf die Bedürfnisse unserer Patienten abgestimmt.
Behandlungsspektrum
Sprachstörungen
Aussagekräftige Diagnostik für passgenaue Therapie
Mit Hilfe moderner Diagnoseverfahren, wie dem standardisierten Aachener Aphasietest oder der modellorientierten Einzelfalldiagnostik LeMo, erstellen wir für jeden Patienten ein individuelles Leistungsprofil. Basierend auf diesen Ergebnissen entwickeln wir ein maßgeschneidertes Behandlungsprogramm, das gezielt Leistungs- und Störungsaspekte berücksichtigt. Dieses Programm kombiniert Einzel- und Gruppentherapien, um eine optimale Förderung zu gewährleisten.
Besondere Expertise in der Neuropädiatrie
In der Neuropädiatrie behandeln wir neben erworbenen neurogenen Kommunikationsstörungen auch Störungen des Spracherwerbs und der Sprachentwicklung. Dafür setzen wir spezifische Diagnoseverfahren ein, die gezielt auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind. Unsere speziell geschulten Fachkräfte verfügen über besondere Qualifikationen für die Behandlung von jungen Patienten.
Evidenzbasiertes Vorgehen – Wissenschaftlich fundiert und individuell angepasst
Unser therapeutisches Vorgehen basiert, wann immer möglich, auf evidenzbasierten Methoden. Das bedeutet: Wir nutzen Behandlungstechniken, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist. Gleichzeitig dienen regelmäßige Diagnostikverfahren nicht nur der Therapieplanung, sondern auch der Dokumentation von Fortschritten.
Mit diesem Ansatz stellen wir sicher, dass jede Therapie sowohl individuell abgestimmt als auch wissenschaftlich fundiert ist – für den bestmöglichen Behandlungserfolg.
Schluckstörungen
Eine Dysphagie, also die Störung des Schluckvorgangs, zählt zu den häufigsten Begleiterscheinungen neurologischer Erkrankungen. Etwa 50 % der Patienten leiden in der Akutphase nach einem Schlaganfall unter einer Schluckstörung. Die daraus resultierenden Komplikationen, wie Mangelernährung oder aspirationsbedingte Lungenentzündungen durch das Eindringen von Nahrung in die Atemwege, können lebensbedrohlich sein. Zusätzlich führt eine Dysphagie oft zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Eine schnelle, präzise und sichere Diagnostik ist daher essenziell, um eine zielgerichtete Behandlung einzuleiten.
Unsere Diagnostik – Drei zentrale Schritte
- Screeningverfahren
- Klinische Dysphagieuntersuchung
- Instrumentelle Diagnostik
Alle Verfahren werden regelmäßig zur Verlaufskontrolle wiederholt, um die Therapie fortlaufend zu optimieren.
Therapieansätze – Individuell und evidenzbasiert
Die Behandlung orientiert sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Funktionellen Dysphagietherapie (FDT). Abhängig von der individuellen Situation kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz:
- Stimulierende Verfahren
- Restituierende Ansätze
- Kompensatorische Techniken
- Adaptierende Maßnahmen wie die Anpassung einer Dysphagie-Diät
Unser Ziel ist es, Ihnen nicht nur Sicherheit beim Essen und Trinken zurückzugeben, sondern auch Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Flexible endoskopische Evalution des Schluckakts
Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson-Syndrome, Demenzen und neuromuskuläre Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen von Schluckstörungen (neurogene Dysphagien). Zur objektiven Beurteilung der Schluckfähigkeit hat sich die flexible endoskopische Evaluation des Schluckakts (FEES) als eine der am häufigsten eingesetzten Methoden in Deutschland etabliert. Diese Untersuchung ist nicht nur äußerst sicher und gut verträglich, sondern kann direkt am Krankenbett durchgeführt werden (Bedside-Untersuchung). Patienten ersparen sich so aufwendige Wege, was besonders in der akuten Versorgung von Vorteil ist.
In der St. Mauritius Therapieklinik wird die FEES in allen Abteilungen des Neurozentrums eingesetzt. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnostik, Therapiefestlegung und Verlaufsbeobachtung – sei es im Krankenhaus für neurologische Intensivmedizin oder in der neurologischen und neuropädiatrischen Rehabilitation.
Warum wird eine FEES durchgeführt?
Die FEES dient dazu, die Effektivität und Sicherheit des Schluckakts zu beurteilen, geeignete Nahrungskonsistenzen festzulegen und therapeutische Maßnahmen der funktionellen Dysphagietherapie direkt während der Untersuchung zu testen.
Auf Intensivstationen und Stroke Units wird die FEES zusätzlich bei der Beatmungsentwöhnung (Weaning) und im Trachealkanülenmanagement eingesetzt. Voraussetzung ist eine ärztliche Indikationsstellung in enger Zusammenarbeit mit Sprachtherapeut*innen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Ein dünnes, flexibles Endoskop wird durch die Nase bis in den Rachen vorgeschoben, um den Kehlkopf und unteren Rachenraum zu beurteilen. Neben der Prüfung der Stimmbandfunktion und des Speichelschluckens werden verschiedene Nahrungskonsistenzen getestet, um die sichere Schluckfähigkeit zu überprüfen und individuelle Therapieansätze festzulegen.